PERSPEKTIVA - Projekt zur Erforschung der Lebens- und Berufssituation von blinden und schwer sehbehinderten Frauen in Wien
(wurde 2004 fertiggestellt, erschien im April 2005 in Buchform, siehe Bestellformular unten)
Statistisch gesehen sind blinde und sehbehinderte Frauen beruflich weniger
integriert als blinde und sehbehinderte Männer. Berufliche Integration ist
jedoch ein wichtiger Faktor für gesellschaftliche Integration und ein
selbstbestimmtes Leben.
Die Studie „Perspektiva“ verschafft Einblicke in die Lebens- und Berufssituation
von blinden und sehbehinderten Frauen. Fokus sind neben den Erfahrungen der Frauen
auch ihre Bedürfnisse, Wünsche und Potentiale. Das Ergebnis der Studie bietet
Ansatzpunkte für die Beratung und Qualifikation von blinden und sehbehinderten
Frauen sowie Anregungen für fördernde Maßnahmen zu einer befriedigenden beruflichen
Integration.
Zielgruppe dieser Untersuchung waren die etwa 170 berufstätigen oder berufsfähigen
blinden oder hochgradig sehbehinderten Frauen im Raum Wien und Umgebung. 28 dieser
Frauen wurden für diese Studie interviewt.
Zeitraum:
August 2003 – April 2004
Finanziert durch:
Landesstelle Wien des Bundessozialamtes Österreich
Projektleiterin:
Dr. Kerstin Witt-Löw
Email: kerstin.witt-loew@institut-sofia.at
Sie haben hier die Möglichkeit, den Pressetext der Studie zu downloaden.
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PUBLIKATION von 2 Büchern zur Lebenssituation von Frauen mit Sinnesbehinderungen:
Kerstin Witt-Löw und Marion Breiter:
"nicht Mitleid, sondern faire Chancen!"
PERSPEKTIVA – Studie zur Lebens- und Berufssituation blinder und hochgradig
sehbehinderter Frauen in Wien. (Wien 2005)
Marion Breiter:
Muttersprache Gebärdensprache
VITA - Studie zur Lebens- und Berufssituation gehörloser Frauen in Wien. (Wien 2005)
Nur wenigen gehörlosen Menschen gelingt es in Österreich, höhere Schulbildung zu
erwerben, zu studieren und einen ihrer Qualifikation entsprechenden Beruf zu ergreifen.
Dafür ist in erster Linie die mangelnde pädagogische Förderung in den meisten
österreichischen Gehörlosenschulen verantwortlich. Denn die Gebärdensprache als
Erstsprache von Gehörlosen ist zwar bereits anerkannt, aber deren Recht auf bilingualen
Unterricht ist immer noch nicht umgesetzt - obwohl lautsprachlich zentrierte Erziehung
Gehörlose benachteiligt und Bildungsdefizite und mangelhaftes Erlernen der Schriftsprache
bewirkt, weil das orale Training einen Grossteil der Schulzeit in Anspruch nimmt und
wenig Platz für Inhaltliches lässt.
Frauen sind doppelt benachteiligt, da ihnen oft zusätzliche Vorurteile entgegengebracht
werden. Die Ausbildungs-, Berufs- und Einkommenssituation von gehörlosen Frauen in
Österreich ist dermaßen trist, dass hier von massiver Diskriminierung gesprochen werden
muss.
Diese Studie setzt sich als eine der ersten im deutschsprachigen Raum speziell mit der
Situation von gehörlosen Frauen auseinander. Ihre Schwierigkeiten in Ausbildung und Beruf,
aber auch ihr Potential, ihre Fähigkeiten und Wünsche stehen im Mittelpunkt.
Dennoch - trotz aller Probleme sind alle befragten Frauen grundsätzlich berufszentriert
und sehr motiviert für Weiterbildung bzw. neue Ausbildungen, vor allem im sozialen und
im Gesundheits-Bereich. Gerade von diesen Berufsfeldern werden sie jedoch in Österreich
weitgehend ausgeschlossen.
Die besonderen Fähigkeiten von gehörlosen Frauen - visuelle Wahrnehmungs- und
Gestaltungsfähigkeit, Kreativität, soziale Kompetenzen, taktile Geschicklichkeit,
Sportlichkeit, die Beherrschung der Gebärdensprache etc. - können von ihnen beruflich nur
in seltenen Fällen genutzt werden. Die Studie VITA zeigt, dass es höchste Zeit ist,
ihnen dafür Möglichkeiten zu verschaffen und weist auf zahlreiche Möglichkeiten zur
Verbesserung ihrer Situation hin.
Finanzierung von Studie und Buch:
- Bundessozialamt Wien
- Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
Trägerverein der Studie:
Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
(www.netzwerk-frauenberatung.at)
Trägerverein der aktualisierten Buchpublikation:
Institut SOFIA
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